Hilfe für die Ukraine – und das bei uns vor Ort
Der dunkle Schatten, den der Ukrainekrieg wirft, macht auch vor den Kindern der Heinrich-Mumbächer-Schule nicht Halt. Immer wieder ist die politische Situation im Osten Europas Thema in den Klassen, und die Lehrerinnen und Lehrer geben ihr Bestes, um alle Fragen zu beantworten, Ängste ernst zu nehmen und doch möglichst zu zerstreuen. Aber auch die enorme Hilfsbereitschaft ist Thema, und die Schulgemeinschaft steht dem großen Engagement der Erwachsenen in unserem Land in nichts nach.
„Wir wollen helfen“, da waren sich auch die Kinder der Klasse 4a der Heinrich-Mumbächer-Schule und ihre Lehrerin Frau Hassemer schnell einig. Und da man – solange noch keine ukrainischen Mitschülerinnen und Mitschüler an der HMS sind – wenig Konkretes tun kann, sammelten die Mädchen und Jungen Ideen für Spendenaktionen. Die einen malten Plakate, mit denen sie in der Nachbarschaft Geld sammeln gingen, die anderen sprachen Passanten im Ortskern an.
Doch es sollte auch eine große, gemeinsame Aktion geben. Und so verwandelte die 4a ihren Klassenraum für einen Tag in ein Lokal. Sowohl in der Schule zusammen mit Frau Hassemer als auch zu Hause mit den Eltern hatten die Kinder Kuchen gebacken, es wurde Waffelteig mitgebracht und kreative Cocktails gemischt… die teils allerdings nicht ganz so lecker schmeckten, gibt ein Schüler grinsend zu. Dann kamen die Gäste: alle Schülerinnen und Schüler der HMS hatten Einladungskarten erhalten und waren daher mit Geld gewappnet. Klassenweise – schließlich ist die Pandemie noch nicht vorbei, und eine Durchmischung sollte nicht stattfinden – besuchten sie das Restaurant. Für je 50 Cent ließ sich ein Stück Kuchen, eine Waffel oder ein Getränk erstehen. Wer auf sein Rückgeld verzichtete, wusste, dass es für den guten Zweck ist, und so waren die kleinen Gäste bzw. deren Eltern sehr großzügig. Mancher ließ sich gleich mehrere Köstlichkeiten schmecken, wurden sie doch von eifrigen Marketingexperten aus den Reihen der Viertklässlerinnen und Viertklässler als „die besten Waffeln, die ihr je gegessen habt“ angepriesen. Die Schlange der Leckermäuler war noch lang, als der Teig zur Neige ging.
Am Ende hatten alle Aktionen der 4a zusammen 1800 Euro eingebracht. Eine Summe, die dem einen oder der anderen fast wie eine Million vorkam. Die Hälfte des Erlöses spendeten die Kinder an die SOS Kinderdörfer, die vor Ort in der Ukraine helfen. Doch der Krieg in der Ukraine bringt auch Menschen direkt in das Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler der 4a, zu uns nach Mainz. Und so spendeten die Kinder die zweiten 900 Euro an den Förderverein für Tumor- und Leukämiekranke Kinder e.V. in Mainz. Im Elternhaus des Vereins sind derzeit drei ukrainische Familien mit an Krebs erkrankten Kindern untergebracht, die hier nicht nur ein Zuhause auf Zeit finden, sondern auch bei bürokratischen Wegen unterstützt werden und die Angebote des Vereins wie Kunsttherapie und psychologische Betreuung in Anspruch nehmen können. Zur Spendenübergabe erhielt die 4a Besuch von Andrea Grimme vom Förderverein für Tumor- und Leukämiekranke Kinder. Die war nicht nur beeindruckt vom Engagement der Viertklässlerinnen und Viertklässler, sondern bekam „richtiggehend Gänsehaut“, als sie den hohen Scheck überreicht bekam.





